Was ist Akupressur?


Akupressur ist eine ganzheitliche Therapiemethode, die es seit über 5000 Jahren gibt. Sie ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin, die davon ausgeht, dass die Gesundheit des Menschen abhängig von der Lebensenergie Qi ist. Körper, Geist und Seele sollen gesund gehalten werden, indem zwischen den beiden Kräften Energie und Materie, auch bekannt als Yin und Yang, harmonisches Gleichgewicht herrscht. Laut der TCM fließt unsere Lebensenergie Qi in Energieleitbahnen durch unseren Körper. Die sogenannten Meridiane seien verschiedenen Organsystemen zugeordnet. Ist der Fluß von Qi in einem bestimmten Meridian blockiert oder aus dem Gleichgewicht geraten, kommt es gemäß der TCM vor, dass das betroffene Organ nicht mehr richtig arbeiten kann.


Sowohl äußere Umstände, wie die fünf Umweltenergien Wind, Trockenheit, Nässe, Wärme und Kälte, als auch Emotionen, seelische Probleme, Krankheiten, Verletzungen oder eine ungesunde Lebensweise können den Energiefluss beeinträchtigen. Wir kennen es alle: Geht es uns gut, können uns nasse Füße bei Wind und Wetter nichts anhaben. Ist unser Immunsystem allerdings bereits geschwächt, ist eine Erkältung praktisch vorprogrammiert. Wir sollten also für unsere Gesundheit sorgen, solange wir gesund sind und nicht erst wenn Symptome auftreten. 

 

Wie funktioniert Akupressur?

Akupressur wird auch Druckpunktmassage genannt und zielt darauf ab, mit körpereigenen Kräften einfache Beschwerden zu lindern. Durch die Massage gewisser Punkte, die auf den Meridianen liegen soll der Fluss von Qi im Körper angeregt werden, um zurück zur Balance zu finden.

Oftmals wird Akupressur im gleichen Atemzug mit Akupunktur genannt, da das Grundprinzip der beiden Therapien identisch ist. Während die Energiepunkte bei der Akupunktur mit feinen Nadeln getriggert werden, geht es bei der Akupressur jedoch um die Ausübung von Druck, die bis zu einem gewissen Grad von jedem selbst durchgeführt werden kann. Ein großer Vorteil der Akupressur ist, dass man sie selbst anwenden kann. Im Grunde hat jeder von uns schon Akupressur gemacht. Wer kennt es nicht? Man sucht seinen Haustürschlüssel, rennt wie wild durch die Wohnung und stößt sich das Knie am Tischbein an. Aus Reflex fassen wir uns direkt an die schmerzende Stelle und halten die Hand darauf, um den Schmerz zu lindern.

Es wird angenommen, dass Akupressur unser gesamtes System, sowohl emotional als auch physisch stärkt. Durch den ausgeübte Druck, sei es durch unsere Finger oder einem Hilfsmittel wie Ear Seeds (Ohrsamen), soll die Durchblutung sowie da Nervensystem stimuliert werden. Die Lehre besagt, dass so elektrische Impulse ausgelöst werden, die mit Hilfe von Neurotransmittern (Botenstoffen) vom Ohr über das Gehirn und die Nervenbahnen zu dem Teil des Körpers gelangen, auf den sich der gedrückte Punkt bezieht. Durch die Freisetzung von Endorphinen sollen Schmerzen gelindert werden. Zudem soll Akupressur die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen im ganzen Körper anregen und so letztendlich auch die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegenüber Krankheiten gestärkt werden. 

Wozu kann Akupressur eingesetzt werden?

Akupressur findet bei leichten Beschwerden im physischen und emotionalen Bereich Anwendung. Dazu zählen zum Beispiel Verspannungen im Rücken- und Nackenbereich, Kopfschmerzen und Migräne, Stress, Ängste, Schlafprobleme, Verdauungsprobleme, Hormonelles Ungleichgewicht oder PMS.

    Was ist das Besondere an Ohrakupressur?

    Ohrakupressur is vergleichbar mit der vielen bekannten Fußreflexzonentherapie. Wie auch unsere Füße, gelten unsere Ohren als Mikrokosmos des restlichen Körpers und werden auch Mikroakupunktur- bzw. Mikroakupressursystem genannt. 
    Der Ursprung der Ohrakupressur mit allen uns heute bekannten Details liegt nicht etwa in China, sondern in Frankreich. Der französische Allgemeinmediziner Dr. med. Paul Nogier stellte in den 50er Jahren fest, dass unsere Ohren Reflexzonen darstellen, auf die alle Organe des Körpers reagieren. Das bedeutet dass man jeden Teil unseres Körpers durch die Behandlung am Ohr stimulieren kann.
    Welcher Punkt zu welchem Körperteil gehört wurde genau definiert. So besagt die Lehre, dass an unseren Außenohren über 200 Akupressurpunkte liegen.
    Ohrkarte mit Akupressurpunkten

    Wie findet man die richtigen Punkte am Ohr? 

    Auch wenn jedes Ohr anders aussieht, sind die Punkte mit etwas Übung und einer guten Vorlage zu finden. Als Orientierungshilfe kann die Vorstellung dienen, dass unser Ohr einem auf den Kopf gedrehten Embryo gleicht. D.h. Akupressurpunkte am Ohrläppchen werden der Kopfregion zugeordnet ... usw. Experten arbeiten zum Teil mit professionellen Hilfsmitteln, um die Druckpunkte exakt auszumachen. Bei der Selbstanwendung können kostengünstigere Varianten, wie zum Beispiel Ohrsonden (Drucktaster, Punkttaster) helfen. Es wird angenommen, dass Akupressurpunkte etwas schmerzempfindlicher sind, als Punkte denen die Akupressur keine Bedeutung zuordnet.